Berleburger Literaturpflaster - Katja Heinzelmann verzauberte Zuhörer in Bad Berleburg

Alle Augen und Ohren sind auf sie gerichtet: Märchenerzählerin Katja Heinzelmann lässt ihr Publikum in eine magische Welt, fernab unserer Realität, eintauchen. (WP-Foto: Emma Rothenpieler)

Bad Berleburg. Das Licht war gedimmt, herrliche Stille machte sich breit – das Publikum wartete nur darauf, dass die Märchenstunde begann.

Weiße Bären, Troll-Hexen, Zauberkräfte, endlose Wälder, Felsen und Hügel: Norwegische Märchen sind gezeichnet von fantasievollen Wesen und Welten. Katja Heinzelmann aus Bad Laasphe ist erfahrene Märchenerzählerin und erweckte im Rahmen des Literaturpflasters wieder einige norwegische Märchen zum Leben.

Der Saal im Altenzentrum „Haus am Sähling” in Bad Berleburg füllte sich. Draußen wurde es schon langsam dunkel, Regen rann an den großen Fenstern des Saals herab. Während draußen düsteres, herbstliches Wetter herrschte, ging es drinnen in gemütlicher Atmosphäre zu. Das Licht war gedimmt, herrliche Stille machte sich breit – das Publikum wartete nur darauf, dass die Märchenstunde begann. Es dauerte nicht einmal eine Minute – dann hatte Heinzelmann das Publikum mit ihrer lebendigen Stimme, bildhaften Worten und spannenden Geschichten in ihren Bann gezogen. Die Zuhörer durften in eine magische Welt eintauchen. In eine Welt, in der nichts unmöglich schien.

Trolle, sprechende Tiere und Zauberei

Das Publikum traf auf Trolle, sprechende Tiere und auf eine Menge Zauberei. Dabei spielte die norwegische Natur eine große Rolle: Tiefe Wälder, Gewässer, Pfützen, Höhlen, Felsen und Berge kamen immer wieder zu Wort – und sorgten in den Köpfen der Zuhörer für ein traumhaftes skandinavisches Landschaftsbild. Katja Heinzelmann verzauberte ihre Zuhörer mit der Kunst, Märchen frei und lebhaft zu erzählen. Mit jedem Märchen machte sich ein Schmunzeln im Publikum breit – denn oft entwickelten sich die Märchen gar nicht so, wie man es eigentlich erwartet hätte: Plötzlich verwandelte sich aus einem weißen Bären ein König. Und dort, wo vorhin noch eine dunkle, hässliche Höhle war, stand auf einmal ein gewaltiges Schloss.

Bücher zum Leben erwecken

Heinzelmann hatte vor 15 Jahren angefangen, Märchen zu erzählen. Sie liest sie sich in Büchern durch, wandelt sie dann aber in ihre eigenen Versionen ab. „Ich mag Märchen. Ich finde es einfach schön. Also besuchte ich Seminare, um das Märchenerzählen zu lernen”, erinnert sie sich. „Du musst die Märchen aus dem starren Buchtext lösen und sie zum Leben erwecken”, hatte eine Lehrerin damals Katja Heinzelmann geraten. Und genau das tut sie heute – mit Wortmalerei, Fantasie und textgelöster Stimme. Seit 2009 ist Heinzelmann nun beim Literaturpflaster dabei und gibt zahlreichen Zuhörern regelmäßig Einblicke in die Märchenwelt. Ulla Belz, Ortsvorsteherin sowie Mitorganisatorin des diesjährigen Literaturpflasters, dankte Heinzelmann für ihren hervorragenden Auftritt: „Immer wieder sind Sie dabei. Darüber freuen wir uns sehr.”

Von Emma Rothenpieler


WESTFALENPOST (28.09.2019)
Internet: www.wp.de/staedte/wittgenstein/
Bildquelle: WP-Foto von Emma Rothenpieler

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