Bad Berleburg. (vö) In diesem Saal werden im Regel ganz andere Fälle verhandelt: Trunkenheitsfahrten, Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen beispielsweise. Am Donnerstagabend ging es dagegen um „Die Erpressung“. Der spanische Schriftsteller Javier Cercas, der international eine anerkannte Größe ist, brachte sein Buch mit eben diesem Titel von der Frankfurter Buchmesse direkt nach Bad Berleburg mit. Und setzte einige Signaturen in die Exemplare. Im ordentlich besetzten Verhandlungssaal des Bad Berleburger Amtsgerichtes stand die Auftakt-Lesung des Literaturpflasters 2022 auf dem Programm.
Die Frankfurter Buchmesse ist zurück – und mit dem Treff der Buchbranche in der Mainmetropole auch das beliebte Veranstaltungsformat in Bad Berleburg. „Wir freuen uns, dass wir wieder ein attraktives Programm rund um die Buchmesse auf die Beine stellen dürfen, und sind unserem Publikum sehr dankbar, das uns nach zwei ganz schwierigen Jahren die Treue gehalten hat“, sagte Rikarde Riedesel aus dem Organisations-Team im Anschluss an die erste Lesung in diesem Jahr. Mit Javier Cercas sei ein hervorragender Griff gelungen, so die Mit-Ideengeberin des Literaturpflasters aus dem Bad Berleburger Rathaus: „Er war ein auskunftsfreudiger Gesprächspartner, humorvoll, unterhaltsam, und vor allen Dingen brannte er für seine Themen.“
So dürfe es in den kommenden Tagen weitergehen – an ganz unterschiedlichen Orten. Das Amtsgericht habe Lust auf mehr gemacht. „Das ist schon eine richtig coole Location, auf die wir nicht verzichten möchten.“ Was das Besucherinteresse angehe, falle ein erstes Fazit durchaus positiv aus, so Rikarde Riedesel: „Die Buchmesse in Frankfurt hat das Ziel ausgegeben, dass man 60 Prozent des Publikums zurückgewinnen möchte, das vor 2020 dabei war. Diesem Ziel haben wir uns angeschlossen – und das wurde am Donnerstag auch erreicht.“