Bad Berleburger Literaturpflaster
klang mit einer Weinprobe aus

Das Aroma zum Finale

Karl Heinz Johner (l.) diskutierte mit den Gästen über den Geschmack seiner Weine aus Neuseeland. (SZ-Foto: Guido Schneider)

Bad Berleburg. (schn) Es war ein gelungener und würdiger Abschluss des Bad Berleburger Literaturpflasters 2012: Zum guten Finale der erfolgreichen Veranstaltungsreihe stand eine Verkostung neuseeländischer Weine auf dem Programm. Als Experte in Sachen Wein philosophierte Karl Heinz Johner in der Schloss-Schänke über die Vorzüge und Nachteile der Weine aus der Neuen Welt.

"Als Neue Welt bezeichnet man im Weinbau alles, was nicht aus Europa kommt", so Johner, der selbst ein Weingut in Neuseeland betreibt. Der Winzer vom Kaiserstuhl gründete im Jahr 2001 das Weingut am anderen Ende der Welt und hatte dabei die Vision, die Vorzüge von alter und neuer Welt zu verbinden. Die Textur der Weine aus Neuseeland sei eine komplett andere, so Johner. Die Böden in Neuseeland gäben den Weinen viele tolle Aromen mit, die Weine hätten eigentlich alles, was man für einen edlen Tropfen brauche, so Johner.

Doch die Winzer hätten alles auf den ersten Eindruck ausgerichtet und dabei den Nachklang, den nachhaltigen Geschmack ihres Produktes fast vergessen. Für europäische Gaumen sehr ungewohnt und in Europa eigentlich auch nicht gewünscht. Tatsächlich kamen die gereichten Weine ungewohnt daher. Die Gäste in der voll besetzten Schloss-Schänke diskutierten über das Getränk in ihren Gläsern, gaben ihre Meinung ab, hatten auch das Eine oder Andere zu kritisieren. Ohne Zweifel, Wein ist eben Geschmackssache.

Den Geschmack des Publikums trifft das Literaturpflaster auf jeden Fall. Am Rande der Weinprobe zog Rikarde Riedesel im SZ-Gespräch ein erstes Fazit des Literaturpflasters 2012. Ein Trend habe sich aus den vergangenen Jahren bestätigt, das Literaturpflaster sei schon fast ein Selbstläufer geworden und bleibe auch weiterhin ein Zugpferd des Kulturbetriebs in Bad Berleburg. Dabei ziehe das Literaturpflaster eine ganz eigene Klientel an Gästen an, die ganz gezielt diese Veranstaltungen wahrnähmen, so die Kustodin.

Auch unter den Autoren und Verlagen habe sich das Literaturpflaster inzwischen einen exzellenten Ruf erarbeitet, der es möglich mache, auch immer wieder die Stars der Frankfurter Buchmesse nach Wittgenstein zu holen. Aber die Veranstaltungsreihe in Bad Berleburg sei ja noch viel mehr, betonte Rikarde Riedesel. Die große Bandbreite an Themen rund um das Gastland sei eine Besonderheit in Bad Berleburg und daher auch so interessant.

Und damit war man dann wieder bei der Weinprobe, ebenso wie alle anderen Veranstaltungen auch ausverkauft. Für die Gäste wurde es ein Abend mit vielen Genüssen, nicht nur denen des Weins. Das Küchen-Team der Schloss-Schänke hatte passend zu den Weinen kulinarische Leckereien vorbereitet. Dabei sollte aber der Wein im Vordergrund stehen, wie es Christoph Haupt ausdrückte.

Von Guido Schneider


Siegener Zeitung (05.11.2012)
Internet: www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Foto von Guido Schneider (schn)

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