Anthony McCarten und die digitale Welt

Erfolgsautor Anthony McCarten gab sich am Freitagabend im Sanitätshaus Kienzle ganz nah an seinen Zuhörern, während er sein neuestes Werk vorstellte. (WIPO-Foto: A. L. Krämer)
Erfolgsautor Anthony McCarten gab sich am Freitagabend im Sanitätshaus Kienzle ganz nah an seinen Zuhörern, während er sein neuestes Werk vorstellte. (WIPO-Foto: A. L. Krämer)

Bad Berleburg. (al) "Technologie ist kein Problem, sie erlaubt uns lediglich, die Dinge, die wir immer tun wollten, tatsächlich zu tun", ist Anthony McCartens Fazit seines neuen Romans. Der Neuseeländer ist selbsternannter "Giga-Googler", nutzt Wikipedia für alles und sein Smartphone viel zu häufig.

Die digitale Revolution macht er zum zentralen Thema seines Romans "Ganz normale Helden". Im Rahmen des Literaturpflasters gastierte der Erfolgsautor jetzt im Bad Berleburger Sanitätshaus Kienzle und stellte sein neues Werk vor.

In Fortsetzung an sein Werk "Superhero" erzählt "Ganz normale Helden" die Geschichte der Familie Delpe, die erst kürzlich den jüngsten Sohn an Krebs verloren hat. "Sie erzählt von drei Charakteren, die die Lösungen ihrer Probleme in der Technologie zu finden versuchen", erklärte Anthony McCarten.

Protagonist Jeff ist der Sohn der Delpes und reißt von zu Hause aus, da er dem Druck, seinen kleinen Bruder ersetzen zu müssen, nicht Stand halten kann. Er flüchtet sich in die Welt der Videospiele und des Internets. Renata, Jeffs Mutter, versucht ihre Beziehung zu Gott mittels Internet-Kirche zu erneuern und Jim, Jeffs Vater, versucht den verlorenen Sohn im Internet-Spiel wiederzufinden.

"Wie kommen diese Ideen?", fragte Rikarde Riedesel den Erfolgsautor. "Wir alle sind umgeben von fantastischen Geschichten", so McCarten. "Ich muss eine Zeit mit ihnen leben, dann mache ich einen Roman daraus." Die Idee zu seinem neuesten Werk kam dem Vater von drei Söhnen, nachdem er sich eines ihrer Videospiele ausgeliehen hatte und selbst in die digitale Welt entflohen - und von ihr gefangen - war.

Fünf Romane von Anthony McCarten liegen derzeit in deutscher Übersetzung vor. Alle konnten die Gäste am Freitagabend erwerben und persönlich vom Autor signieren lassen.

Dieser begeisterte die Besucher im rappelvollen Verkaufsraum des Sanitätshauses Kienzle mit einer ungewöhnlich charmanten Art, jeder Menge Humor und Ehrlichkeit. Nicht zuletzt gab er einen von Romanfigur Lenny geschriebenen Songs auf der Gitarre zum Besten.

Viel Applaus erhielt am Ende eines besonderen Abends aber nicht nur der Autor. Otto Marburger, der die deutsche Fassung las, lief in schnellen Passagen zu Höchstformen auf. Anthony McCarten: "ein endcooler Leser".

Am Ende warteten ein Literaturpflaster-Stein auf den neuseeländischen Gast und eine kleine Portion Anthony McCarten-Persönlich auf die begeisterten Zuhörer.

Von Anna Lena Krämer


Wittgensteiner Wochenpost - WIPO (10.11.2012)
Internet: www.wipo-online.de
Bildquelle: WIPO-Fotos (2) von Anna Lena Krämer (al)

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