Spezialitätenabend setzte erneut Glanzpunkt beim Literaturpflaster

Es soll nicht zu scharf sein

Die Besucher des Spezialitätenabends lernten die kulinarischen Vorzüge des Literaturpflaster-Landes Indonesien kennen. (SZ-Foto: Franziska Henk)

Bad Berleburg. (fhe) Auf eine Reise voller kulinarischer Köstlichkeiten nahm das Restaurant "Alte Schule" seine kulturhungrigen Gäste am vergangenen Freitagabend mit und verwöhnte diese ganz im Sinne des indonesischen Schwerpunkts des 22. Bad Berleburger Literaturpflasters. Auf großes Interesse stieß daher auch wieder der Spezialitätenabend im Programm – in diesem Jahr ging es schließlich auf eine genussvolle Geschmacksreise nach Fernost.

Schon seit einigen Jahren erfreut sich der Spezialitätenabend des Literaturpflasters zum jeweiligen Land großer Beliebtheit und sorgte auch diesmal für einen vollen Saal – und später auch für einen gut gefüllten Bauch. "Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen", verwies Rikarde Riedesel auf das treffende Sprichwort, denn: "Gerade der Spezialitätenabend bietet eine nette Form der Annäherung an das jeweilige Land." Damit bereichert der Köstlichkeiten-Abend die Veranstaltungsreihe um eine weitere Zugangsmöglichkeit, die von den Literatur-Liebhabern ebenfalls sehr gerne angenommen wird und sogar eine willkommene Abwechslung zum Autoren-Programm bietet.

Neben den Gaumenfreuden des Gastlandes durfte aber auch ein kleiner Kultur-Knigge nicht fehlen, den Mitinhaber Andreas Benkendorf seinen Gästen näher brachte. So zum Beispiel, dass die rechte Hand in Indonesien eine besondere Bedeutung habe und es im Umkehrschluss unfein ist, Dinge mit der linken Hand zu erledigen. Und: "Es ist kein Fauxpas, heute mit den Fingern zu essen", schließlich lädt die indonesische Küche mit ihren Gerichten förmlich dazu ein – aber dann bitte mit der rechten Hand." Freude bereitet hat das Vier-Gänge-Menü übrigens nicht nur den Gästen der Alten Schule, sondern auch dem Koch-Team um Jürgen Koch, wie Andreas Benkendorf im Gespräch mit der Siegener Zeitung bestätigen durfte:

"Das Schöne an der indonesischen Küche ist vor allem, dass alle Zutaten frisch zubereitet werden können", war auch der Inhaber des Hotels und Restaurants von der indonesischen Kochkunst begeistert. Oft genug sei es schwer gewesen, treffende Gerichte zum jeweiligen Schwerpunkt-Land des Literaturpflasters zu finden, das immer mit dem Thema der Frankfurter Buchmesse einher geht. Bei Indonesien sei das allerdings keineswegs ein Problem gewesen: "Die Küche bietet so viele tolle Dinge und Varianten, um trotzdem noch den Geschmack zu treffen, der in Deutschland ebenfalls gut ankommt", erklärte Benkendorf.

Und weiter: "Beim indonesischen Essen mussten wir vor allem darauf achten, dass es nicht zu scharf wird", ansonsten biete die Küche so viele Facetten, dass man keine Abstriche bei den jeweiligen Gerichten habe vornehmen müssen. Ganz anders sei das beispielsweise beim Schwerpunkt-Land Island gewesen: "Da haben wir uns dann doch bewusst gegen den Haifisch entschieden und ein alternatives Gericht gekocht". Begrüßt wurden die Gäste bereits mit einem indonesischen Aperitif und einer breiten Auswahl an Vorspeisen – die Grundlage indonesischer Gerichte stellt dabei übrigens immer Reis dar.

Mit Fischfilet im Korb gedämpft mit Sojabohnen, Zitronenmelisse, Knoblauch und gebratenen, pürierten Chili als Zwischengericht, dem Hauptgang mit Hähnchenbrustfilet auf indonesische Art – mit Ingwer, Knoblauch, Chili, Mango und Honig und schließlich dem zum krönenden Abschluss als Dessert, dem Lapis Legis, einem indonesischen Schichtkuchen dürfte wohl jeder Gast auf seine Kosten gekommen und vielleicht auch ein wenig wehmütig darüber sein, dass dieser wohl so schnell nicht mehr indonesisch bekocht wird.

Umso glücklicher dürften sich dafür aber dann wohl diejenigen Fans des Literaturpflasters schätzen, die einen Platz bei einem der beiden Kochkurse der Volkshochschule ergattert haben und sich bald auch mit Selbstgekochtem auf Indonesisch beglücken dürfen.

Von Franziska Henk


Siegener Zeitung (12.10.2015)
Internet: www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Foto von Franziska Henk (fhe)

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