"Indonesien war rasend schnell ausgebucht"

Küchenmeister Hans-Christian Radenbach vermittelt Kniffe der asiatischen Küche. Und noch einiges mehr.

Profi-Tipps von Hans-Christian Radenbach, wie man das Fleisch korrekt auf die Holzspieße steckt. Die sollten vor dem Gebrauch übrigens gewässert werden, damit sie nicht anbrennen. (WP-Foto: Christiane Sandkuhl)

Bad Berleburg. Literaturpflaster in Bad Berleburg ist bei weitem mehr als das Angebot mit Lesungen und Vorträgen. Interessierte haben die Möglichkeit bei mannigfachen Veranstaltungen das jeweilige Gastland der Frankfurter Buchmesse und gleichzeitig auch den Ehrengast der Kulturserie an der Odeborn kennen zu lernen. Seit vielen Jahren bietet die Veranstaltergemeinschaft auch Kochkurse an. Jetzt war es wieder mal so weit. Die Bewerber um die begehrten Plätze an den Herden in der Lehrküche des Berufskollegs mussten flink sein im Punkto Anmeldungen.

"Indonesien war rasend schnell ausgebucht, da ist es fair, einen weiteren Kurs anzubieten," berichtet Hans-Christian Radenbach, Küchenmeister und Fachlehrer am Berufskolleg. Dieser erste Kochkurs wurde von 13 wissbegierigen Hobbyköchen gebuch

Schnelles Arbeiten erforderlich

Elf Frauen und zwei Männer mit Schürze und Küchen-Know-How ließen sich vom Fachmann in die hohe Kunst einer "Indonesischen Reistafel" einführen. Hans-Christian Radenbach legt wert auf leicht nachkochbare Rezepte. "Meine Nachbarin ist Indonesierin, sie hat mich mit raffinierten Rezepten ausgestattet. Ich habe alle nachgekocht und sie sind nicht unlecker", witzelt der Koch in seiner Schülerreihe.

Schnell fanden sich die Gruppen zusammen. Einige Teilnehmerinnen hatten ihre Gruppe schon im Vorfeld verabredet.

Hans-Christian Radenbach gab Insidertipps, riet den Damen und Herren, zügig zu arbeiten. "Finden Sie mal nicht, was Sie suchen – auch in dieser Küche gibt es eine Chaos-Schublade, da finden Sie das Gesuchte sicher." Es wurden für alle Menübestandteile viele Herdplatten benötigt, da kam es auf gutes Timing und Verlässlichkeit auf den anderen an. Bereits 20 Minuten nach Beginn des Fleischschneidens, Zwiebeln- und Knoblauchwürfelns, Gemüse-Blanchierens und Begutachtens der exotischen Bestandteile der einzelnen Gänge, zog ein markanter Duft durch die Küche.

Das Marinieren des Fleisches sollte gut eine Stunde vorm Anbraten passieren. So ist auch ein herausragendes Aroma gewährleistet. (WP-Foto: Christiane Sandkuhl)
Küchenmeister Hans-Christian Radenbach vermittelt Kniffe der asiatischen Küche. (WP-Foto: Christiane Sandkuhl)
Küchenmeister Hans-Christian Radenbach vermittelt Kniffe der asiatischen Küche. (WP-Foto: Christiane Sandkuhl)

Knoblauch immer würfeln

Alle Teilnehmer waren eifrig mit ihren Aufgaben beschäftigt und die Erfahrungen aus der heimischen Küche wurden mit in die asiatische Cuisine eingearbeitet. Antje Müller gibt den Anstoß bei starkem Knoblauchgeruch der Hände, es mit dem Reiben der Hände auf einer Edelstahlspüle zu versuchen. Für sie ist es probates Mittel und vertreibt den strengen Geruch. Auch der Profi-Koch weiß den einen oder anderen Küchentrick auf Nachfrage der Teilnehmer zu geben. "Niemals Knoblauch durch eine Presse drücken, die ätherischen Öle, die für den Körper sehr wichtig sind, gehen dabei verloren. Es ist ratsam, Knoblauch immer sehr klein zu würfeln." "Reis kann auch aromatisiert werden, indem einige Scheibchen Ingwer oder Lorbeerblätter in den Kochvorgang zugegeben werden. Das ist sehr natürlich und der Reis schmeckt fantastisch.

Teilnehmerin Christine Beitzel lässt sich gern erklären, wann denn das Hühnerfleisch auf dem Spieß gar ist. "Gares Fleisch muss sich anfühlen wie der angespannte Muskel eines menschlichen Daumenballens, dann ist es gut und kann verzehrt werden," veranschaulicht der Küchenmeister an einem Spieß.

Mit Genuss verzehrt

Nachdem die 13 Köche ihr Menü hergestellt hatten, durften sie es auch mit Genuss verzehren. Alles hat ausgezeichnet geklappt und zudem auch geschmeckt. Renate Strack, Mariola Preisner, Karin Flesch, Gisela Schröder, Sabine Skwarr-Kießler, Bettina Born, Christine Beitzel, Margit Fischer, Antje Müller, Karl-Heinz Roth, Gesina und Nils Janson, sowie Ulla Liss können sich auf die Schultern klopfen.

Unter Anleitung haben sie ein Stück indonesische Gaumenfreude an die Odeborn gezaubert.

Von Christiane Sandkuhl


Rezepte für leckere Gerichte der Reistafel

Saté-Spieße
Die Hühnchenbrust in lange Streifen schneiden.

Eine Marinade aus:
Ingwer
3 Knoblauchzehen
1 TL Öl
2 EL Sojasauce gesalzen
2 EL Sojasauce süß
1 TL Sambal Olek (Chili Paste)
gehackter Koriander

Wer Koriander nicht mag, kann gern darauf verzichten.

Das Fleisch in nicht zu dünne Streifen schneiden, in die Marinade legen und möglichst vakuum gepackt in einem Plastikbeutel gut eine Stunde durchziehen lassen, bevor es wellenförmig auf die Holzspieße gesteckt wird.

Erdnuss-Sauce
(Es gibt eine Vielfalt an Rezepten)
1 Zwiebel und 2 Knoblauchzehen in feine Würfel schneiden, 1 bis 2 Chilis klein schneiden (Schärfegrad 10), dann alles in Öl anschwitzen
250 Milliliter Wasser , 250 Gramm Kokosmilch und 250 Gramm Erdnussbutter zugeben, aufkochen lassen. 2 TL gesüßte Sojasauce zum Schluss zugeben.

Das Ganze ziehen lassen und nicht zu stark kochen, da die Sauce sonst "pampig" wird.

Huhn in Kokos-Chili-Sauce
400 Gramm Hähnchenbrust in Würfels schneiden, würzen und in Öl anbraten, herausnehmen.

1 Zwiebel in Würfel schneiden, 1 bis 2 Chilis in Streifen schneiden und anschwitzen. Mit 400 ml Kokosmilch und etwas Sojasauce ablöschen. Den Saft einer Zitrone zugeben, abschmecken. Das Fleisch wieder dazu geben. Reis dazu servieren.

Nasi Goreng
250 Gramm Reis kochen, Schweinefilet (oder Hühnchenbrust wie im Original) in dünne Scheiben schneiden, Riesengarnelen putzen und entdarmen, 2 Knoblauchzehen in Würfel schneiden, 3 Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden, 2 Paprikaschoten in Würfel schneiden

Das Fleisch würzen und in Öl anbraten, anschließend aus der Pfanne nehmen. Zwiebelwürfel, Knoblauch, Frühlingszwiebeln und Paprika anschwitzen, würzen mit etwas Curcuma, Curry und Sojasauce. Etwas Brühe hinzugeben, den Reis und das Schweinefilet dazugeben und durchmischen. Riesengarnelen anbraten und oben auf das Nasi Goreng geben. Original: ein Spiegelei dazugeben. Die (fertigen) Krabben Chips (Kroepoeck) frittieren.

Pisang Goreng (geb. Bananen)
Einen Teig aus 100 Gramm Mehl, 2 Eiern, 200 ml Milch, 15 Gramm Zucker und etwas Salz herstellen. Die Bananen in Scheiben schneiden, durch den Teig ziehen und im heißen Fett ausbacken.


WESTFALENPOST (12.09.2015)
Internet: www.derwesten.de/staedte/bad-berleburg/
Bildquelle: WP-Fotos (2) von Christiane Sandkuhl

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