Ein Ausflug in die eurasische Küche

Kochkurs im Berufskolleg Wittgenstein kam in den Genuss traditionell georgischer Spezialitäten / Im Rahmen des Literaturpflasters wurden die Teilnehmer des Kurses mit eher unbekannten Speisen aus Georgien konfrontiert.

Kursteilnehmer Karl-Heinz Roth (l.) holte sich beim Pürieren der gewürzten Walnuss-Masse Tipps von Koch Hans-Christian Radenbach. (SZ-Foto: Alexander Kollek)

Bad Berleburg. (ako) Chatschapuri, Chinkali oder Mzwadi: Viel Neues, aber auch viel Unbekanntes stand am Dienstagabend in der Küche des Berufskollegs Wittgenstein auf dem Speiseplan. Denn mit den typischen Spezialitäten des Gastlandes der diesjährigen Buchmesse, Georgien, waren weder die Teilnehmer des Kochkurses des 25. Bad Berleburger Literaturpflasters, noch Kochmeister und Kursleiter Hans-Christian Radenbach bestens vertraut: "Ich muss ehrlich zugeben, dass Georgien mir überhaupt nicht bekannt war. Aber auf uns warten einige schöne Gerichte."

Die georgische Küche ist sehr abwechslungsreich und überrascht mit völlig neuen Geschmacksoffenbarungen. Ihre Speisen werden dabei in einem gemeinschaftlichen Miteinander zelebriert. Ein Essen in Georgien ist immer ein kleines Fest: "In Georgien gibt es die große Platte. Deswegen kochen wir heute auch nicht wie bei einem Menü in Gängen, sondern bereiten alle Speisen zeitgleich zu", erklärte der Koch.

Auf dem Speiseplan stand folglich eine interessante Auswahl georgischer Gerichte. Mit dem georgischen Käsebrot Chatschapuri, den gefüllten Teigsäckchen Chinkali, den würzig-saftigen Schaschlikspießen Mzwadi und den gefüllten Blätterteigteilchen Napoleoni warteten dabei landestypische Klassiker auf die Teilnehmer. Aber auch die hierzulande eher unübliche Kombination von Auberginen und Walnüssen als eine Art Vorspeise hatte ihren Reiz: "Ich bin echt erstaunt, was man alles mit Walnüssen zubereiten kann", sagte Hans-Christian Radenbach.

In der Küche war dann das Engagement der zwölf Kursteilnehmer gefordert: "Wir arbeiten heute in zwei großen Sechser-Gruppen. Wir haben viele Teige zu machen. Allein der Hefeteig für das Chatschapuri muss eine Stunde ruhen", erklärte Hans-Christian Radenbach, der bereits das fünfte Mal einen Kurs beim Literaturpflaster im Berufskolleg leitete. Der 46-Jährige hatte deshalb schon einige Vorbereitungen getroffen. Unter anderem hatte er das Fleisch für die Schaschlikspieße zuvor über Nacht in Marinade eingelegt – "mindestens 24 Stunden vorher sollte das geschehen", fügte er an.

Dann waren auch die Teilnehmer an der Reihe. Neben der Herstellung der Teige verlangte vor allem die Zubereitung der Auberginen viel Aufmerksamkeit. Bevor diese in der Pfanne angebraten werden konnten, mussten sie geschnitten und in Salz eingelegt werden: "Salz entzieht den Auberginen die Flüssigkeit und ihre Bitterkeit", erklärte Hans-Christian Radenbach. Parallel pürierten die Teilnehmer ungefähr 400 Gramm Walnüsse, ordentlich Knoblauch, etwas Bockshornklee, Koriander und Chilli zu einer formbaren Masse in der Küchenmaschine, die später als Füllung für die hergestellten Auberginenröllchen diente.

Mit viel Freude bereiteten Bettina Born (l.) und Margit Fischer die Auberginen vor. (SZ-Foto: Alexander Kollek)

Das Anbraten der Schaschlik-Spieße, die später mit Bratkartoffeln serviert wurden, stellte die Kursteilnehmer vor keine größeren Herausforderungen. Wahrscheinlich, weil die meisten der anwesenden Hobby-Köche bereits über Erfahrung verfügten und schon mehrmals bei einem der Kochkurse des Literaturpflasters teilgenommen hatten: "Ich bin schon über zehn Jahre dabei", berichtete Antje Müller. Auch der aus Netphen angereiste Karl-Heinz Roth, der mittlerweile seinen vierten Literaturpflaster-Kurs besuchte, war mit der Auswahl der Speisen zufrieden: "Das Schöne am Literaturpflaster ist das Thema. Man lernt immer neue Speisen aus anderen Ländern kennen und wie man diese kocht."

Die Teilnehmer hatten sichtlich Spaß daran, die kulinarische Seite des eurasischen Staates kennenzulernen, sodass am Ende eine "große Platte" entstand, die dem originalen Georgischen Vorbild mit Sicherheit Konkurrenz machen dürfte.

Von Alexander Kollek


Siegener Zeitung (27.09.2018)
Internet: www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Fotos (2) von Alexander Kollek (ako)

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