Literaturpflaster: Anke Michler-Jahunen las aus Leena Krohns Buch

Finnisch rückte gestern am Stöppel auf den Lehrplan

Bettina Born (vorne) übernahm den deutschen Part, Anke Michler-Jahunen las aus dem Buch 'Emil und der Pelikanmann' in finnischer Sprache vor. (SZ-Foto: Martin Völkel)

Bad Berleburg. (vö) Zu der gängigen Fremdsprache Englisch gesellte sich gestern Vormittag an der Berleburger Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule eine für unsere Region eher außergewöhnliche Sprache hinzu: Finnisch rückte für die Sechstklässler auf den Lehrplan – die meisten Schüler kamen mit der skandinavischen Sprache sicherlich zum ersten Mal in Berührung. Anke Michler-Jahunen, in Halle in Sachsen-Anhalt geboren und mit einem Finnen verheiratet, las am Vormittag aus dem Buch "Emil und der Pelikanmann" vor, eines von zwei Werken der in Helsinki lebenden Autorin Leena Krohn, die ins Deutsche übersetzt wurden. Bei der Gelegenheit erfuhren die Schüler aus den beiden sechsten Klassen auch, dass Helsinki auf der ersten Silbe betont werde, nicht auf der zweiten, wie man das hierzulande oft höre.

Warum Finnland gestern in der Hauptschule am Stöppel überhaupt im Fokus stand? Weil das Bad Berleburger Literaturpflaster sich aktuell intensiv mit dem Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse beschäftigt und Lesungen in den hiesigen Schulen traditionell fester Bestandteil des Programms sind.

Vorgelesen wurde gestern zweisprachig: Anke Michler-Jahunen, die in dem nordeuropäischen Land als Dolmetscherin und Deutschlehrerin arbeitet, übernahm den finnischen Part, Bettina Born von der Kulturgemeinde Bad Berleburg nahm sich Auszüge des Buches in der deutschen Fassung vor. Spannend war er auf jeden Fall, der direkte Vergleich beider Sprachen.

Zumal das Buch "Emil und der Pelikanmann" regelrecht fesselte. Kein Wunder, denn Leena Krohn sei die große Dame der finnischen Literatur, verriet Anke Michler-Jahunen, sie schreibe Bücher für Kinder und Erwachsene: "In ihrem Heimatland kennt sie eigentlich jeder." Leena Krohn habe 30 Werke veröffentlicht, die in insgesamt 15 Sprachen übersetzt worden seien. Viele Nachfragen und eine lebendige Diskussion waren die besten Belege dafür, dass den Schülern der Streifzug durch die finnische Literatur durchaus gefallen hatte.

Von Martin Völkel


Siegener Zeitung (13.09.2014)
Internet: www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Foto von Martin Völkel (vö)

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