Cantarelli und Singsation
begeistern Bad Berleburger Publikum
im Rahmen des Literaturpflasters

Finnisch-deutsches Chorprojekt überzeugt

Ohne große Anstrengung stand ein großartiges Chorkonzert im Rahmen des 21. Berleburger Literaturpflasters mit Cantarelli aus dem finnischen Tampere und den Berleburger Singsation auf der Bühne der Realschulaula. (WP-Foto: Christiane Sandkuhl)

Bad Berleburg. In einem alten Schlager aus dem Jahr 1962 heißt es "Lady Sunshine und Mister Moon", die sich niemals treffen können, aus kosmischen Gründen. Doch in der Aula der Berleburger Realschule war diese Liaison von zwei Großfamilien jetzt möglich. Die finnische "Lady Sunshine" Tuija Lehtonen kam mit ihrem Chor "Cantarelli" aus Tampere geflogen, um der Berleburger Sängerfamilie "Singsation" mit ihrem "Mister Moon" Christoph Haupt einen Besuch abzustatten, einen musikalischen, versteht sich. Der Besuch "Cantarelli meets Singsation" vollzog sich in großem Rahmen des Berleburger Literaturpflasters 2014 "Finnland.

Geschwisterliche Bande

Lange war dieser Besuch geplant. Drahtzieherin der wundervollen, bunten Begegnung war Inkeri Marburger. Die gebürtige Finnin lebt und liebt seit vielen Jahren in Berleburg und hat ihre Heimat in Skandinavien natürlich nie vergessen. Ihre Schwester Mervi Hukari ist seit Jahren Sängerin im "Cantarelli" und somit waren die Bande geknüpft.

Es sollte ein kraftvoller Abend werden in Form einer musikalischen Kreuzfahrt um die Welt.

Die Gäste aus dem hohen Norden betraten als erste Interpreten die Bühne. Dunkel gewandet als "Phantome der Oper" gaben sie den Startschuss mit den Musicalmelodien, lebendig und dynamisch unterstützt von der Frau am E-Piano und Chorleiterin Tuija Lehtonen. Was passte zur dunklen Kostümierung besser als eine Nonne? Ein Griff und schon mutierte der gesamte Chor zu Ordensfrauen und triumphierte als "Sister Act" im Saal.

Ein wenig Wehmut

Die Sprache der Musik ist allen Menschen verständlich. Ob die Sänger nun zum Flug ins Weltall mit "Fly me to the moon" einluden oder alle gemeinsam an Whitney Houston und ihre himmlische Stimme bei "One moment in time" erinnerten, Wehmut lag im Raum. Heike Pöppel von Singsation führte dem Publikum eine kurze Vita der leider viel zu jung verstorbenen Schönheit Whitney vor Augen und traf Aussage darüber, wie angenehm und malerisch die Welt und unser aller Leben wäre, gingen wir alle, ob schwarz, rot oder weiß achtsamer miteinander um.

Der musikalische Aufruf beider Chöre sollte quasi als Aufruf stellvertretend an alle Nationen und Menschen gehen. "We are the world" - Michael Jacksons und Lionel Richies Hit aus 1985 verkaufte sich weltweit 20 Millionen Mal, die meistverkaufte Single aller Zeiten, lässt vermuten, dass die Menschheit verstanden haben sollte, Frieden, Freiheit und Liebe zu leben.Die Anläufe werden immer wieder dazu gegeben, so auch in der kleinen Berleburger Welt.

Nur vier Übungsstunden

Die Finnen sind Freunde, nicht nur das Musizieren und Singen klappte schon bei zwei mal zwei Übungsstunden hervorragend miteinander, auch die weitere Kommunikation "fluppte". Die Auswahl des Programms ließ keinen Wunsch im Publikum offen. Balladen, Hymnen wie "Gabriellas Song" wollten "Singsation" vor gut zehn Jahren nicht gelingen, das gab Christoph Haupt zu. Heute, eine Dekade später, wagte Angelika Langenberg sogar das Solo auf Schwedisch. Im zweiten Versuch nun gewann sie und der Chor dann gleich den Berleburger "Echo-Preis" in Form tosenden Applauses.

Die beiden Chöre verschmolzen immer wieder zu einem und machten neben ihren Einzelauftritten aus der Pop- und Rockwelt der "Supertramp" von 1974 mit "Dreamer" und "It’s raining again" sowie der ABBA-"Dancing Queen" immer wieder klar, die Songs verlieren nie an Beliebtheit und Aktualität. Genauso wenig verliert der Wunsch aller Menschen nach Harmonie, Achtsamkeit und Akzeptanz wie Toleranz an Bedeutung. Dies verdeutlichten die Chöre, Tuija Lehtonen, die finnische Übersetzerin Stefanie Kohlhoff und Christoph Haupt einstimmig. "Singing all together" – das verstand natürlich auch das Publikum und stimmte fröhlich in den einfachen, aber aussagekräftigen Kanon ein.

Von Christiane Sandkuhl


Zahlreiche Pflastersteine für die Gäste

  • Zum Schluss hagelte es noch Pflastersteinpräsente auf die Gäste und auf den Gastgeber Realschule, stellvertretend kam der ehemalige Pädagoge Manfred Belz auf die Bühne.
  • Tuija Lehtonen erhielt die "Ehrenchorleiterwürde" von "Singsation" mit einem Chorleiter-Shirt.

WESTFALENPOST (28.10.2014)
Internet: www.derwesten.de/staedte/bad-berleburg/
Bildquelle: WP-Foto von Christiane Sandkuhl

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